Tourismus-Stiefkind der Gemeinde

Die touristische Entwicklung ist in Gößweinstein seit Jahren rückläufig. Ursache ist unter anderem die Aufgabe vieler gastronomischer Betriebe, aber auch fehlende und neue Ideen sowie handwerkliche Fehler in der Politik. 

Gößweinstein im Herzen der Fränkischen Schweiz steht für die perfekte Verbindung aus Natur, Geschichte,  Tradition, und Kultur. 

Mit der Burg und der Basilika besitzt Gößweinstein ein Alleinstellungsmerkmal, um das uns viele Gemeinden beneiden.  Die Burg schlummert derzeit vor sich hin, irgendwann wird aus dem Dämmerschlaf ein Dauerzustand. Die Basilika ist zwar ein eindrucksvolles Bauwerk aus der Barockzeit und zieht viele Gäste aus nah und fern an. Aber ob dies ausreicht, den Urlaub hier länger verbringen zu wollen, mag bezweifelt werden. 

Unser Ziel sollte deshalb sein, die Region als authentisches Aktiv- und Erlebnisziel für junge, und alte naturverbundene Urlauber zu positionieren – mit einem modernen, nachhaltigen und gemeinschaftlichen Ansatz. So zum Beispiel:

Echt fränkisch. Aktiv erleben. Frei genießen.“ Natürlichkeit – unverwechselbare  Landschaft, authentische Menschen, Bewegung & Freiheit – Klettern, Wandern, Biken, Entdecken, Forschen, und kulturelle Ereignisse.

Die "Fränkische", so wie sie nicht nur im Großraum Nürnberg und nördlichen Franken  liebevoll genannt wird, hat ein hohes Potential an Erlebnismöglichkeiten. 

1. Aktiv- & Outdoor-Profil stärken: Gößweinstein wird als „Outdoor-Basislager der Fränkischen Schweiz“ bekannt. 
2. Junge Zielgruppen gewinnen: Durch digitale Kommunikation, Erlebnisdesign und Events.
3. Ganzjahrestourismus ausbauen: Erlebnisse auch in Nebensaisonen schaffen. Themenbezogene Wanderungen anbieten, die auch außerhalb der Saison stattfinden. Und vor allem kostenlos. siehe hierzu auch  Ironie des Kurbeitrages  Die Stadt Pottenstein bietet regelmäßig solche Wanderungen an ohne einen Euro  zu erheben. Diese Wanderungen sind regelmäßig gefragt und gut besucht. 
4. Regionale Identität sichtbar machen: Moderne Inszenierung von Tradition und Genuss.
Der Ort Gößweinstein hat eine lange Geschichte. Im kommenden Jahr feiert die Burg in Gößweinstein ihre 950 Jahr Feier. Jetzt Gelegenheit, dies touristisch umzusetzen. Ausnahmsweise sollte man hier nicht nur zukunftsweisend agieren, sondern sich der bedeutsamen und historischen Entwicklung des Ortes widmen. 

Gößweinstein hat bis heute noch ein Marktrecht. Nur wird das nicht mehr richtig belebt. Die bisherigen Marktstände werden immer weniger. Erfreulicherweise konnten in den letzten Jahren die Weihnachtsmärkte attraktiver gestaltet werden. Dies wäre auch eine Option für die anderen Märkte unter Einbindung von einheimischen Produkten  und Erzeugnissen. Auch die Belebung des Marktplatzes sollte aktiviert werden. Dazu gehört auch eine Verkehrsberuhigung. Das wollten einige Gemeinderäte nicht, da man Geschäftsverluste befürchtete. Welch ein Irrglaube. Jetzt ist der Zug abgefahren, obwohl bereits vor 40 Jahren man das Geld nur hätte nehmen müssen, welches der Staat der Gemeinde für die Ortsumgehung angeboten hatte. 

Siehe unten. Ein Marktplatz, der wirklich seinen Namen verdient. Früher hatte man schon gewusst, wie man es richtig macht. 

Hergabe des Braurechts. Obwohl das Kloster in Gößweinstein Braurechte besaß, haben die Franziskaner ihr bestehendes Braurecht mit dem gesamten Equipment an die Brauerei Rodenbach nach Aufseß verkauft. Stattdessen baut man jetzt das alte Kloster für einen über 10 Millionen Betrag auf Staatskosten um und das für nur ein paar Zimmer. Was wäre das für eine Attraktion heute: Gößweinstein mit Klosterbrauerei. 

5. Stärkung der Bedeutung Luftkurort. Gerade zu Beginn der Heizperiode kann man beobachten, wie die Schornsteine aktiv werden und verstärkt Rauch aus fossilen Brennstoffen in die Luft schleudern. Ob Gößweinstein in dieser Phase noch die Voraussetzungen als Luftkurort verteidigen kann, dürfte bezweifelt werden. Hier wurde eine Großchance für den Ort vertan, denn die geplante Nahwärmeversorgung ist gescheitert. Und warum: Es fehlte ein Konzept, das die Bürger überzeugt hätte, obwohl zuvor großes Interesse bestand. Denn eine zentrale Nahwärmeversorgung kann nur unter mehrheitlicher kommunaler Aufsicht funktionieren. Und das wurde in Gößweinstein versäumt. 

Aktivierung des örtlichen Verkehrvereins. Seit vielen Jahren schlummert der Verkehrsverein vor sich hin. Obwohl ausreichend Rücklagen vorhanden sind, es tut sich nichts wesentliches. Vielleicht liegt es auch am Wechsel in der Spitze der Vereinsführung.


 
 
 
 
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